Schleppergemeinschaft
Bei unserem Betrieb liegt das Hauptaugenmerk bei der Viehhaltung. Maschinen waren deshalb immer nur unsere Geldfresser. Sie verursachen die meiste Zeit im Jahr nur Kosten und stehen ungenutzt in der ebenso teuer wie unnutz erbauten Maschinenhalle. Wer den Schlepper noch als Statussymbol sieht liegt in jedem Fall falsch. Unser Betrieb besitzt nur noch die nötigsten Maschinen selbst. Als eine der wenigen zu nennen wäre der Mischwagen (365 Tage, zwei x täglich im Einsatz).
So gründeten wir 1998 eine Schleppergemeinschaft. Ein von mir lang gehegter Traum ging dadurch
in Erfüllung. Im ersten Jahr kauften wir einen 150PS – Schlepper und zwei Mähwerke mit Aufbereiter.
Außerdem einen 5 Schar-Volldrehpflug. 1 Jahr später kauften wir ein 12.500 Liter Güllefass. Zwei Sähkombinationen und einen Grubber wird von Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Eine Schlepper-gemeinschaft bietet jedoch nicht nur gemeinsamen Maschinenkauf. Es findet ständiger Erfahrungs-austausch statt. Zudem kommt die Geselligkeit nicht zu kurz. Der gemeinschaftliche Maschinenkauf, in welcher Form auch immer, sollte für jeden Landwirt eine Selbstverständlichkeit sein. Er bringt ein hohes
Maß an technischem Fortschritt, da wesentlich früher als üblich die Maschinen durch Neue ersetzt
werden können. Zudem bringt jede neue Maschine ein Jahr Garantie mit sich. Herzstück einer Maschinengemeinschaft ist jedoch nicht die Maschine, sondern der Einsatzleiter und Pflegebeauftragter.
Er muss ausreichend entlohnt werden, sollte sehr zuverlässig sein und einen sehr guten zwischen-menschlichen Umgang pflegen. Unsere Gemeinschaft besteht aus 7 Mitgliedern unterschiedlichster
Betriebe und Charaktere. Doch scheinbar haben alle das Gleiche im Sinn:
Nur gemeinsam sind wir stark!